Was heißt „bonitätsabhängig“?

Immer wieder taucht in der Werbung für Kredite und Kreditkarten der Begriff „bonitätsabhängig“ auf. Bei Kreditkarten geht es in der Regel um die Bewilligung einer Karte, bei Darlehen um den Zinssatz.

Viele Verbraucher stellen sich die Frage, was sich eigentlich hinter diesem Begriff „bonitätsabhängig“ verbirgt.

Kreditwürdig oder nicht?

Beantragen Verbraucher einen Kredit oder eine Kreditkarte, wird eine Bonitätsprüfung vorgenommen. Diese dient der Wahrscheinlichkeitsberechnung, mit welcher Sicherheit offene Darlehensstände zurückgeführt werden und berücksichtigt neben den persönlichen auch allgemeine sozioökonomische Daten. Der erste Schritt für die Bank oder den Kartenemittenten ist die Schufa-Abfrage. Hier sind alle Daten hinterlegt, die bislang einen Rückschluss auf die Kreditwürdigkeit des Kunden geben, beispielsweise bestehende Darlehen oder nicht zurückgeführte Verbindlichkeiten. Als Nächstes spielen das Beschäftigungsverhältnis, das Einkommen und die persönlichen Vermögensverhältnisse eine Rolle. Neben dem Beruf werden auch der Arbeitgeber und die gesamte Branche berücksichtigt, potenzieller Arbeitsplatzverlust wirkt sich ebenfalls auf die Bonität aus. Als letztes Kriterium fließt die Anschrift in die Beurteilung mit ein. Die Bonitätsprüfung erfolgt also auf der Basis einer Mischung aus subjektiven persönlichen und objektiven übergreifenden Daten.

Das Scoring ist entscheidend

Die Bonitätsprüfung erfolgt heute nicht mehr individuell, sondern ist eine Art industrialisierter Prozess, der durch Computerprogramme erfolgt. Am Ende der Prüfung wird ein Scoring erstellt, welches die Bonität des Antragstellers widerspiegelt, rein auf der Gewichtung der einzelnen Bausteine. Nur in seltenen Fällen erfolgt noch eine manuelle Prüfung durch einen Mitarbeiter. Am Ende des Scorings steht die Entscheidung, ob eine Kreditkarte vergeben wird, oder zu welchem Zinssatz der Kredit ausgegeben wird. Es kann natürlich vorkommen, dass durch wirtschaftliche Engpässe seitens des Verbrauchers die Vergabe einer Kreditkarte abgelehnt wird. In diesem Fall bietet sich aber noch eine andere Möglichkeit. Prepaidkreditkarten benötigen keine Bonitätsprüfung, da sie nur auf Guthabenbasis funktionieren. Der Karteninhaber lädt vor Gebrauch das entsprechende Guthaben auf und kann die Karte dann wie eine ganz normale Karte verwenden. Äußerlich unterscheiden sich Prepaidkarten in keiner Weise von dem herkömmlichen Plastikgeld.